Sunday, August 18, 2013

Gibt es eine zweite Chance?

 (Geschrieben von Jack Kelley)
Wenn Sie wie ich glauben, dass die Bibel lehrt, dass die Entrückung der Gemeinde vor dem Beginn der 70. Jahrwoche von Daniel stattfindet, dann haben Sie sich sicherlich auch schon gefragt, was mit ihren Familienangehörigen und Freunden passiert, die die Entrückung verpassen. Werden sie eine weitere Möglichkeit erhalten, gerettet zu werden?

Diejenigen, die verschwinden
„Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muss der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr verzehren wird durch den Hauch seines Mundes, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird, ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, so dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.“ (2. Thess. 2:7-12).
Hier sagt Paulus, dass die Gemeinde weg sein muss, bevor der Antichrist offiziell offenbart werden kann. Diejenigen, die verlorengehen, werden der Lüge glauben, dass er der Eine ist, den Gott gesandt hat, um die Welt zu regieren. Paulus hat gelehrt, dass Gott diesen Menschen sogar helfen wird, zu dieser falschen Schlussfolgerung zu kommen, weil sie es zuvor abgelehnt haben, der Wahrheit zu glauben und gerettet zu werden. Darum werden sie verloren gehen.
Auf den ersten Blick scheint diese Bibelstelle zu sagen, dass es keine zweite Chance gibt, dass die Zeit zum Glauben der Wahrheit, die rettet, mit der Entrückung geendet hat. Das griechische Wort, das mit „nicht angenommen“ übersetzt wurde, bedeutet wörtlich, dass sie die Wahrheit nicht angenommen haben. Es deutet an, dass ihnen die Wahrheit verkündet wurde und sie sie abgelehnt haben. Aber das beantwortet die Frage trotzdem nicht ganz. Müssen sie das Evangelium hören und es bewusst ablehnen, um zu denjenigen zu gehören, die verlorengehen, oder ist das Ausbleiben einer bejahenden Antwort eine automatische Ablehnung?

Ohne zu tief ins Detail der griechischen Sprache zu gehen, wollen wir uns anschauen, ob es in der Bibel andere Stellen gibt, die uns auf der Suche nach einer Antwort helfen können. Die logischste Vorgehensweise ist, zu schauen, ob wir einen überzeugenden Beweis finden, dass Heiden nach der Entrückung gerettet werden können. (Ich nehme an, dass Sie wissen, dass viele Juden während der 70. Jahrwoche gerettet werden, weil das ein Hauptgrund der Drangsal ist).

Es stimmt, dass sich Gott mit dem Beginn der 70. Jahrwoche wieder auf Israel fokussiert. Aus Daniel 9:24-27 ist leicht zu erkennen, dass Er mit ihnen noch etwas vorhat. Einige der Dinge, die Er in Vers 24 versprochen hat, haben sich ganz einfach noch nicht erfüllt. Es hat kein Ende für die Rebellion von Israel gegen Gott gegeben, ewige Gerechtigkeit ist noch nicht gekommen, es gibt noch 500 Prophetien, die unerfüllt bleiben, und das Allerheiligste wurde noch nicht gesalbt. Nichts davon betrifft die Welt als Ganzes, sondern nur das Volk von Daniel, die Juden, und die Heilige Stadt von Daniel, Jerusalem.

Aber was ist mit den Heiden?
Aber in unserem Studium über Apostelgeschichte 15 haben wir gesehen, dass eines der Dinge, die Gott während der Wiederherstellung von Israel nach der Entrückung tun wird, darin besteht, dem Überrest der Menschen einen Weg anzubieten, um Ihn zu suchen, und das beinhaltet auch die Heiden (Apo. 15:17). Beweise dafür finden wir in Offenbarung 7:9, wo eine grosse Anzahl von Gläubigen nach der Entrückung beschrieben wird, die aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen kommen und im Himmel ankommen. Das sagt uns, dass viele dieser Gläubigen Heiden sein werden, die aus der 70. Jahrwoche von Daniel gerettet warden, bevor die Grosse Drangsal beginnt.

Einige sagen, dass diese Gruppe die Gemeinde ist und platzieren die Entrückung darum zwischen dem 6. und 7. Siegel, aber das kann nicht stimmen. Erstens erkennt Johannes - der Jünger, der am engsten mit der Gemeinde verbunden war - diese Gruppe nicht. Zudem ist ihre Bestimmung nicht die gleiche wie diejenige der Gemeinde. Sie sind vor dem Thron Gottes, aber sie sitzen nicht mit Jesus auf dem Thron, wie es die Gemeinde tut (Epheser 2:6). Sie werden Ihm Tag und Nacht in Seinem Tempel dienen, aber sie werden nicht mit Ihm regieren und werden nie Könige oder Priester genannt.

Ich glaube, dass diese grosse Anzahl von Gläubigen hauptsächlich wegen der Entrückung
zum Glauben gekommen ist. Sie haben das Evangelium gehört, aber haben es weder angenommen noch abgelehnt und die Entscheidung so lange hinausgezögert, bis es zu spät war. Die Entrückung wird das letzte Hindernis für ihre Bekehrung entfernen und die Bestätigung liefern, dass Sie und ich Recht hatten in dem, was wir ihnen versucht haben zu erzählen. Das ist der Beweis, dass Heiden nach der Entrückung gerettet werden. Aber bevor sie sich damit zu sehr anfreunden, sollten Sie sich daran erinnern, dass diese Gläubigen auf der Erde sterben müssen, um im Himmel anzukommen. Sie werden zu den
ersten Märtyrern der 70. Jahrwoche gehören. Auf die Zeit nach der Entrückung zu warten, um gerettet zu werden, wird nicht das Gleiche sein, wie auf den nächsten Bus zu warten. Sie werden viel mehr erleiden müssen, um viel weniger zu empfangen.

Viele Menschen fragen sich, wie eine so grosse Menge so früh in der 70. Jahrwoche sterben kann, bevor der Antichrist seine weltweite Regierung völlig stabilisiert hat und bevor er vom Satan besessen wird. Die Bibel sagt dazu nichts, aber ich denke, dass es die Folge einer Vergeltung gegen die Gläubigen nach der Entrückung sein könnte. Heidnische Prophetien weisen alle auf die gleiche generelle Zeit hin und sagen uns, dass die Welt instinktiv von den kommenden Gerichten weiss. Die Entrückung wird der unbestreitbare Beweis sein, dass Gott bereit ist, hart gegen sie vorzugehen. Vergeltung gegen Gottes Volk, weil sie wütend auf Ihn sind, weil Er tut, was Er gesagt hat, dass Er es tun wird, könnte eine der treibenden Kräfte hinter dem Massenmord sein.

Ein anderer Grund könnte die Wut sein, die viele spüren, weil sie gedachten haben, dass sie all die aufdringlichen Christen losgeworden sind und der Weg für ihr utopisches Leben frei ist, von dem sie geträumt haben, und jetzt taucht eine ganz neue Schar auf, um das zu ruinieren. Und denken Sie daran, dass der zurückhaltende Einfluss, der das Böse all die Jahre in Schach gehalten hat, mit der Hinwegnahme des Heiligen Geistes weg sein wird. „Tötet die Ungläubigen“ könnte die Parole für die nicht gerettete Welt werden.

Dieses Abschlachten der Gläubigen wird bald als ein Akt der Barmherzigkeit Gottes
betrachtet werden, weil sicherlich nicht alle Gläubigen nach der Entrückung unverzüglich
getötet werden können. Andere werden viele Jahre des Leidens vor sich haben,
beginnend mit schrecklichen Naturkatastrophen und übernatürlichen Ereignissen, die die Luft und das Wasser verseuchen und einen solch schmerzhaften Angriff von dämonischen Heuschrecken beinhalten, dass sich die Menschen den Tod sehnen, um dem zu entkommen (Off. 9:1-6). Ein Drittel der Menschheit wird durch diese Gerichte sterben (Off. 9:18).

Und denken Sie daran, dass die Grosse Drangsal noch gar nicht begonnen hat. Und es wird auch nicht die letzte Chance für die Heiden nach der Entrückung sein, um gerettet zu werden. Offenbarung 14:6-7 spricht von einem weiteren weltweiten Aufruf, unmittelbar nachdem die Grosse Drangsal begonnen hat:

„Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges
Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen, und zwar jeder Nation und jedem Volksstamm und jeder Sprache und jedem Volk. Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!“

Dieser Aufruf wird unmittelbar kommen, nachdem das Zeichen des Tieres eingeführt wurde, und er wird von einer Warnung begleitet, dass die Folge der Annahme dieses Zeichens die ewige Trennung von Gott und eine Ewigkeit des Leidens sein wird (Off.14:9-11). Die Gerichte der Grossen Drangsal werden so schlimm sein, dass niemand diese Zeit überleben würde, wenn dieser Zeit kein Ende gemacht werden würde. Aber um der Auserwählten willen wird der Herr dieser Zeit nach 3 ½ Jahren ein Ende setzen.

Ich freue mich, dass es vorüber ist
Nur etwa die Hälfte der Weltbevölkerung wird nach der Entrückung bis zum Ende überleben. Während des Gerichts nach der Rückkehr von Jesus auf die Erde, wird der Herr unter den Überlebenden Gläubige finden, sowohl Juden als auch Heiden. Trotz des völligen Ausschlusses von der Gesellschaft und einer nie enden wollender Angst vor der Gefangennahme und dem Tod, werden sie leben, um vor Ihm zu stehen und ihre Belohnung zu empfangen.

Die Gleichnisse aus Matthäus 25 beschreiben das, und das Gericht der Schafe und Böcke bezieht sich exklusiv auf die überlebenden Heiden (Matthäus 25:31-32). Diejenigen, die ihren Glauben durch ihre Handlungen gezeigt haben, werden im Königreich willkommen geheissen. Sie werden helfen, die Nationen der Erde wieder zu bevölkern. Ägypten und Assyrien werden in Jesaja 19:25 speziell erwähnt, aber ich glaube, dass es auch noch andere Nationen im 1‘000 jährigen Reich geben wird. Möglicherweise werden sich einige Ihrer momentan ungläubigen Freunde oder Familienmitglieder in einer dieser Nachentrückungsgruppen widerfinden. Wenn dem so ist, dann haben diejenigen, die nicht schon früh umgebracht wurden, eine Zeit durchlebt, die Sie nicht einmal Ihrem ärgsten Feind wünschen. Jesus hat gesagt, dass es die schrecklichste Zeit sein wird, die die Menschheit jemals erlebt hat. Nehme Sie bezüglich dieser Menschen bitte keine fatalistische Einstellung an, und entschliessen Sie sich wegen ihnen nicht für eine Erlösung nach der Entrückung.

Aber wenn Sie mit dem Evangelium auf diese Familienmitglieder und Freunde einprügeln,
dann tun Sie auch das nicht länger. Es wird nicht funktionieren. Ihre effektivste Strategie wird eine zweigeteilte sein. Beten Sie mit der gleichen Intensität für ihre Erlösung, mit der Sie für ihre Heilung bei einer lebensbedrohlichen Krankheit beten. Und zeigen Sie ihnen die Vorteile davon, ein Gläubiger zu sein, indem Sie Ihren unerschütterlichen Glauben zu einer Quelle des Licht und der Hoffnung in dieser finsteren und sterbenden Welt machen. Nichts anderes wird so effektiv sein. Wir haben nicht mehr viel Zeit übrig; wenn Sie also noch nicht begonnen haben, dann ist jetzt die Zeit dazu. Wir können die Schritte des Messias schon beinahe hören.

1 comment:

Stefan Wehmeier said...

Irrelevanz der Moral

Heute, unter der Herrschaft der Monopole, widerstreitet die Betätigung des Eigennutzes oft genug dem gemeinen Wohl. Daher die gut gemeinten Ratschläge der Moralisten und Ethiker, den Eigennutz zu bekämpfen. Sie haben nicht begriffen, dass der Eigennutz an und für sich durchaus am Platze ist, und dass es nur einige rein technische Mängel unserer Wirtschaft sind, derentwegen der Eigennutz so häufig zu Ungerechtigkeiten führt. In einer monopolbefreiten Wirtschaft hingegen, in der es nur eine Art des Einkommens, den Lohn, geben wird, laufen Eigennutz und Gemeinnutz dauernd parallel. Je mehr die Einzelnen dann, ihrem Eigennutz gehorchend, arbeiten, umso besser werden sie den Interessen der Allgemeinheit dienen.

Der heutige endlose Widerstreit zwischen Eigennutz und Gemeinnutzen ist eine ganz zwangsläufige Folge des herrschenden Geldstreik- und Bodenmonopols. Eine von diesen beiden Monopolen befreite Wirtschaft entzieht diesem Widerstreit für immer die Grundlage, weil in ihr der Mensch aus Eigennutz stets so handeln wird, wie es das Gemeininteresse erfordert. Die seit Jahrtausenden von Religionsgründern, Religionslehrern, Philosophen, Moralisten usw. aufrecht erhaltene Lehre von der Sündhaftigkeit der menschlichen Natur wegen ihrer Eigennützigkeit findet damit ein für allemal ihr Ende. Es ist keineswegs notwendig, dass wir, diesen Lehren folgend, uns durch Äonen hindurch abmühen, um uns selbst zu überwinden, um eines Tages vielleicht doch noch gemeinnützig zu werden – sondern wir können schon jetzt, heute, in dieser Stunde, die Verbrüderung der bisherigen Widersacher Eigennutz und Gemeinnutz vollziehen. Es ist dazu nicht erforderlich, dass wir den Menschen reformieren, es genügt vielmehr, wenn wir das fehlerhafte Menschenwerk, unser Geldwesen und Bodenrecht, ändern.

Die Lösung der Sozialen Frage

Wie naiv ist es, zu glauben, die Moral könnte irgendeine Relevanz für das menschliche Zusammenleben haben, wenn die grundlegendste zwischenmenschliche Beziehung, das Geld, nur in der Form eines primitiven Ausbeutungsmittels (Zinsgeld) existiert, das prinzipbedingt zu systemischer Ungerechtigkeit (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz, sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch zwischen den Staaten) und damit zwangsläufig zu Massenarmut, Umweltzerstörung, Terrorismus und Krieg führt?

Und wie naiv ist es weiterhin, zu glauben, die berühmteste Persönlichkeit der Welt, auf der bis heute die planetare Zeitrechnung basiert, wäre nichts weiter gewesen als ein moralisierender Wanderprediger?

Die Rückkehr ins Paradies