(Geschrieben von Roger Liebi)
Im dritten Himmel liegt das himmlische Vaterland, das Ziel aller Kinder Gottes. Lassen Sie sich anhand des letzten Buches der Bibel, der Offenbarung, durch den himmlischen Tempel, das «Haus des Vaters», führen.
Waren Sie schon einmal im dritten Himmel? Die Bibel kennt verschiedene Himmel, und zwar erstens die Atmosphäre, die wir als blauen Himmel sehen. Beim zweiten Himmel handelt es sich um den Kosmos, das Weltall, den Astralhimmel. Bei der Einweihung des salomonischen Tempels sagte der weise König: «Aber sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und der Himmel Himmel können dich nicht fassen; wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe!» (1.Kön 8,27). Hier wird zwischen den Himmeln (hebr.: schamajim) und den Himmeln der Himmel (hebr.: schme haschamajim) unterschieden. Der blaue Himmel und das Weltall können Gott nicht fassen. Gott ist zwar in der ganzen Schöpfung gegenwärtig, also immanent, aber Er ist auch der jenseitige, der transzendente Gott, denn das Diesseits kann Gott nicht fassen.
Die Bibel kennt noch einen dritten Himmel. In 2. Korinther 12,2-4 erklärt Paulus, dass er entrückt worden war ins Paradies, das er auch als «dritten Himmel» bezeichnet. Viele von uns waren schon im ersten Himmel, wahrscheinlich aber noch niemand im zweiten. Diese Möglichkeit hat der Mensch erst später wahrnehmen können. Der russische Kosmonaut Gagarin war der erste Mensch, der 1961 mit dem «Wostok I» im zweiten Himmel war. Er hat nach seiner Rückkehr berichtet: «Ich war im Himmel, aber ich habe Gott nicht gesehen.» Er war ja nur im zweiten Himmel. Gottes Wohnort befindet sich aber im dritten Himmel, und überhaupt – wie kann man mit einem unreinen Herzen Gott sehen? Der Herr Jesus sagt in der Bergpredigt: «Die reinen Herzens sind, werden Gott sehen.» Aber das ist unser aller Problem, denn wir alle haben ein unreines Herz. Deshalb haben wir von Natur aus kein Anrecht auf den dritten Himmel.
Das himmlische Vaterland. Die Bibel berichtet vom himmlischen Jerusalem, dem Berg Zion und dem himmlischen Vaterland: «aber das Jerusalem droben ist frei, welches unsere Mutter ist» (Gal 4,26). Hier ist von einer realen Stadt im dritten Himmel die Rede. In Hebräer 11,10 heisst es über Abraham: «… denn er erwartete die Stadt, welche Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.» In Vers 16 berichtet der Verfasser von den Patriarchen: «Jetzt aber trachten sie nach einem besseren, das ist himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitet.» Da haben wir nun den zweiten Begriff: das bessere, das himmlische Vaterland. In Hebräer 12,22 sagt der Schreiber des Briefes den gläubigen Juden: «… sondern ihr seid gekommen zum Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem; und zu Myriaden von Engeln.» Dieser himmlische Berg Zion, das himmlische Jerusalem, hat eine grosse Bedeutung für das Christentum. Im Hebräerbrief werden zwar jüdische Christen angesprochen, aber auch in der Offenbarung ist die Rede vom «neuen Jerusalem» (Kap 21), allerdings als symbolische Beschreibung der Gemeinde Gottes; dem Apostel Johannes wird in Offenbarung 21,2.9ff. erklärt, dass dieses neue Jerusalem die Braut des Lammes, die Gemeinde Jesu, ist. Aber das «himmlische Jerusalem», von dem im Galater- und im Hebräerbrief gesprochen wird, ist eine reale Stadt im Himmel, die symbolisch auf die Gemeinde hinweist. Darum hat natürlich die Beschreibung des neuen Jerusalems in der Offenbarung nicht nur eine übertragene Bedeutung. Denn das Urbild der Gemeinde als neues Jerusalem ist diese himmlische Stadt. Die symbolische Beschreibung in der Offenbarung hat etwas zu tun mit der tatsächlichen Baubeschaffenheit des neuen Jerusalems.
Der Tempel im Himmel. In Offenbarung 11,19 spricht die Bibel ausdrücklich über einen Tempel im Himmel: «Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet.» Der Herr Jesus nannte diesen himmlischen Tempel in seiner Abschiedsrede am Vorabend der Kreuzigung «das Haus meines Vaters» (Joh 14,2). Der Ausdruck kommt in der Bibel noch einmal vor, und zwar in Johannes 2. Dort meinte der Herr Jesus jedoch den Tempel in Jerusalem. Der gleiche Begriff bezeichnet in Johannes 14jedoch eine himmlische Realität, den Tempel im Himmel als Urbild des irdischen Bauwerks. Der Tempel in Jerusalem war ein Abbild auf Erden, und die Gemeinde Jesu ist schliesslich die Erfüllung des Sinnbildes. Das gilt sowohl für den Tempel als auch für die Stadt. Der Herr Jesus spricht in Johannes 14,2-3 davon: «In dem Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, auf dass, wo ich bin, auch ihr seiet.» Diese Wohnungen im Haus des Vaters befinden sich im himmlischen Tempel, weil sie gewissermassen die Wohnungen der Priester sind, die schon im Tempel in Jerusalem im «Haus des Feuerherdes», in unmittelbarer Nähe des Allerheiligsten, untergebracht waren.
In Offenbarung 6,9-11 befinden sich die Abgeschiedenen beim Brandopferaltar im Himmel. Wir erkennen, dass die Seelen der Verstorbenen im himmlischen Tempel sind, und so können wir manches besser einordnen. Der Herr Jesus sprach in Lukas 23 zum Schächer am Kreuz: «Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.» Wo war dieses Paradies? Im dritten Himmel, dem Ort des himmlischen Tempels, der himmlischen Stadt und des himmlischen Vaterlandes. Welches Buch gibt uns die beste Auskunft, wenn wir etwas über den Himmel erfahren möchten? Nirgendwo erhalten wir so viel Informationen darüber wie im letzten Buch der Bibel. Warum? Die Offenbarung zeigt uns, wohin wir gehen. Das erste Bibelbuch teilt uns mit, woher wir kommen, das letzte, wohin wir gehen. Wir selbst könnten das nie herausfinden. Es gibt keine wissenschaftlichen Methoden, mit deren Hilfe wir feststellen können, wie die Welt entstanden ist. Wir können nicht bis zum Anfang zurückgehen. Es gibt auch keine Methoden, mit denen wir in die Zukunft gehen könnten, um zu sehen, was auf uns zukommt. Wir brauchen göttliche Offenbarung über diese Grundfragen.
Ein Besuch im himmlischen Tempel. In Offenbarung 4,1 sieht Johannes zuerst eine geöffnete Tür im Himmel. Diese Tür ging nicht gerade auf, sondern sie stand bereits offen. In Hesekiel 1 sah der Prophet, wie sich der Himmel vor ihm öffnete. Das ist ein Unterschied. Hier steht der Himmel bereits offen, denn wir befinden uns in der Zeit nach Golgatha: «Der Himmel steht offen, Herz, weisst du warum? Weil Jesus gekämpft und geblutet, darum!»
Wir haben es mit einem geöffneten Himmel zu tun! Wenn dann Johannes in den Himmel hinaufgeht, sieht er das Lamm Gottes: «Und ich sah inmitten des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet» (Offb 5,6). Dieses geschächtete Lamm lebt aber. Es ist der Herr Jesus im Himmel, und wir werden dort Seine Wundmale des Kreuzes noch sehen – in Seiner Seite, in Seinen Händen und in Seinen Füssen. Aber der Zusammenhang ist grandios – der geöffnete Himmel und das geschlachtete Lamm! Im Babylonischen Talmud wird im Traktat Thamid 30b über die morgendliche Öffnung des Nikanor-Tores berichtet. Dieses mächtige Prachttor, das vom Frauenhof in das Lager der Schechina führte, war so schwer, dass es nur viele Priester mit vereinten Kräften öffnen konnten. Dieses Tor ging in dem Moment auf, als man um ca. sechs Uhr morgens das Morgenbrandopfer schlachtete. Auch der Zugang zum Himmel ist nur möglich, weil der Herr Jesus, das Lamm Gottes, für uns geschlachtet worden ist. Johannes kam in den Himmel, und er hörte eine Stimme wie die einer Posaune, also ein Schofar-Horn, das auch bei der Entrückung erklingen wird (vgl. 1.Thess 4), wenn der Herr herabsteigt mit der Posaune Gottes. Nach 1. Korinther 15,51ff. ist das die letzte Posaune. Im römischen Militärwesen kannte man drei Posaunen. Die erste bedeutete: «Die Zeltlager abbrechen!» Bei der zweiten Posaune hiess es für die Soldaten: «In Reih und Glied aufstellen!» Die dritte und letzte Posaune war das Signal zum Aufbruch. Diese Stimme wie eine Posaune, die Johannes hörte, sagte: «Komm hier herauf!», und sie entspricht dem Ruf bei der Entrückung, der letzten Posaune. Dieses Signal zum Aufbruch hat nichts zu tun mit den sieben Gerichtsposaunen, denn diese ertönen erst später.
Bestandsaufnahme der Schäden (Teil 6)
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Nach der Definition, was als sexueller Missbrauch eingestuft wird, ist es
nun Zeit, um einen Blick auf die Schäden zu werfen, die durch eine solche
Misshan...
13 years ago
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