(Geschrieben von Johannes Pflaum)
Es
gibt eine nicht unbeträchtliche Zahl von bibeltreuen Auslegern und Gläubigen,
mit denen wir viele Überzeugungen teilen, die jedoch eine Zukunft für das Volk
Israel ablehnen. Diese Vertreter der sogenannten Bündnis-Theologie (oder
Bundestheologie) verweisen darauf, dass der neue Bund den alten Bund ersetzt hat
und damit auch die Verheissungen für Israel auf die Gemeinde übergegangen seien.
Israel habe durch seinen Unglauben die Verheissungen verspielt und deshalb als
Volk keine Zukunft mehr. Als Belegstelle wird Galater 6,15-16 zitiert: «Denn
weder Beschneidung noch Unbeschnittensein gilt etwas, sondern eine neue
Schöpfung. Und so viele dieser Richtschnur folgen werden, Frieden und
Barmherzigkeit über sie und über das Israel Gottes.» Die Bündnis-Theologie
argumentiert, diese und andere Stellen würden deutlich machen, dass die Gemeinde
im neuen Bund das Israel Gottes sei und das Volk Israel aus diesem Grund keine
Verheissung als auserwähltes Volk mehr habe.