(Geschrieben von Marianne Gateault)
Ist Jesus Christus Gott? Die Bibel ist da sehr eindeutig. In dieser Serie werden Stellen des Alten und Neuen Testaments zu dieser Frage verglichen und untersucht. Lesen Sie hier Teil 1.
In Psalm 102,25-28 sagt der Psalmist zu Gott: «Deine Jahre währen von Geschlecht zu Geschlecht. Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind das Werk deiner Hände. Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie alle werden wie ein Kleid zerfallen, wie ein Gewand wirst du sie wechseln, und sie werden verschwinden. Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende!» Dieser alttestamentliche Text, den Schöpfer JHWH betreffend, wird in Hebräer 1,10-12 zitiert und auf Jesus Christus angewandt! Hebräer 13,8 bezeugt: «Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit!
»Jesaja schreibt: «Weisst du es denn nicht, hast du es denn nicht gehört? Der ewige Gott, der Herr (JHWH), der die Enden der Erde geschaffen hat …» (40,28).
Gott selbst sagt in Hiob 41,3: «Wer hat mir zuvor gegeben, dass ich ihm vergelten sollte? Alles, was
unter dem ganzen Himmel ist, gehört mir!» Paulus schreibt über Gott den Vater in Römer 11,36: «Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge.» Und das Gleiche sagt er an anderer Stelle über den Herrn Jesus: «Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alles ist durch ihn und für ihn geschaffen» (Kol 1,16).
Gemäss Hebräer 2,10 ist Jesus Christus der, «um dessentwillen alles ist und durch den alles ist». Und im Alten Testament spricht Gott: «Ich bin der Herr(JHWH), der alles vollbringt – ich habe die Himmel ausgespannt, ich allein, und die Erde ausgebreitet durch mich selbst» (Jes 44,24; vgl. Neh 9,6).
Nach der Neue-Welt-Übersetzung (NWÜ) der Zeugen Jehovas von Johannes 1,1 ist Jesus Christus «ein (geringerer) Gott». Doch gemäss obigen Bibelstellen kann Jesus Christus nicht als ein anderer «geringerer Gott» mitgeschaffen haben und schon gar nicht ein geschaffener «mächtiger Gott» (Jes 9) sein! «… vor mir ist kein Gott gebildet worden, und nach mir wird es keinen geben. Ich, ich bin der Herr (JHWH), und außer mir gibt es keinen Retter» (Jes 43,10-11). Gott betrachtet den Sohn als keinen «anderen » als sich selbst. Man vergleiche dazu auch die Aussage in Apostelgeschichte 4,12: «Es ist in keinem anderen (als Jesus) das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!»
Johannes 1,1-3 sagt: «Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist.» Es heisst nicht: «Am Anfang wurde das Wort geschaffen.» Es war am Anfang da (Ursprung), zusammen mit Gott. Wenn hier gesagt wird, dass ohne das Wort nichts ins Dasein gekommen ist, wie kam dann «das Wort» ins Dasein, wenn es eines der Dinge wäre, «was entstanden ist»? Wenn im Gegenteil alles durch das Wort entstanden ist, kann der Sohn («das Wort»; vgl. V 14-18) selbst nicht gemacht worden und nur ein geschaffenes Werk sein.
«Dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist. Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alles ist durch ihn und für ihn geschaffen» (Kol 1,15-16). Da diese Aussage auf die Schöpfungsmittlerschaft Jesu hinzielt, kann sie nicht gleichzeitig besagen, Er sei als das erste Geschöpf geschaffen worden. Wenn Christus nur eine Kreatur wäre, wie könnten wir dann sicher sein, dass Er wirklich den Teufel besiegt hat, der auch nur eine Kreatur ist, und dass Er uns wirklich mit Gott verbunden hat? Keine Kreatur kann eine andere Kreatur retten!
Es ist aufgrund des Kontextes nicht möglich, in Kolosser 1,15 den Herrn Jesus («der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist») als einen Teil der Schöpfung zu sehen, denn unmittelbar nach diesem Ausdruck begründet Paulus seine Aussage mit: «Denn in ihm ist alles erschaffen worden …» (V 16). Jesus Christus ist also derjenige, durch den alles ins Sein gebracht wurde, was geschaffen ist, «was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare». Zielt dieser Ausdruck auf die Schöpfungsmittlerschaft Christi, dann kann er nicht gleichzeitig besagen, Er sei als das erste Geschöpf
geschaffen worden. Eine Kreatur hätte das Universum für sich selbst geschaffen? – «alles ist durch ihn und für ihn geschaffen.» Diese Aussage wäre äusserst lästerlich, wenn Jesus nicht selbst Gott wäre.
«Der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist», bedeutet nicht, dass Er als erster geschaffen wurde (das griechische Wort für «Erstgeborener» ist ein anderes als das für «Ersterschaffener»!), sondern dass Er der Erbe, einzig in Seiner Art (somit von gleicher Natur), der Herr, der Erste über die ganze Schöpfung ist. Der Ausdruck Erstgeborener hat in der Bibel nichts mit «erschaffen» zu tun. Er bezieht sich auf eine Position, einen Rang und zielt auf ein Erbe. Jesus ist vor aller Schöpfung. Es gibt keinen Bibelvers, in dem gesagt wird, dass Jesus von JHWH geschaffen worden sei.
Hier steht auch nicht: «In ihm ist alles andere erschaffen worden» bzw. «alle anderen Dinge», wie in der NWÜ-Bibel der Zeugen Jehovas fälschlicherweise übersetzt. Das Wort «andere» steht überhaupt nicht im griechischen Urtext!
Hebräer 1,2-3 erklärt, dass Gott «in diesen letzten Tagen zu uns geredet (hat) durch den Sohn. Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen; dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner (eigenen) Kraft; er hat sich, nachdem er die Reinigung von unseren Sünden durch sich selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.» Da der Vater völlig Gott ist, ist der Sohn völlig Gott. Alles, was auf die Gottheit des Vaters zutrifft, gilt ebenso für die Gottheit des Sohnes.
Offenbarung 3,14 schreibt über Jesus: «Dies sagt der ‹Amen›, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes.» Hier steht nicht «Anfang der Schöpfung durch Gott», wie es die NWÜ behauptet («by God» in der englischen Version). Im Griechischen müsste dann für «durch» das Wort «hupo» stehen, es steht aber der Genitiv «tou Theou»: «Schöpfung (des) Gottes» (nicht «durch» Gott). Diese Stelle lehrt nicht, dass Christus von Gott geschaffen wurde, sondern dass Sein Ausgang von Ewigkeit her als Urquell alles Seins bestand. Das bedeutet keinesfalls, dass Jesus der erste gewesen
wäre, den Gott geschaffen hat, sondern vielmehr, dass in Ihm alles Geschaffene seinen Anfang hat.
Jesus ist die Offenbarung Gottes. Er ist nicht nur Gott ähnlich. Er ist alles, was Gott darstellt. In Kolosser 1 wird Jesus nicht als Geschöpf, sondern als Schöpfer dargestellt. Als Schöpfer aber ist Er Gott.
Das griechische Wort «archê» für «Anfang» wird auch mit «Ursprung», «Urheber», «Prinzip», «Quelle» oder «Erzeuger» übersetzt und hat auch die Bedeutung von «höchst erhaben, vorrangig». In Lukas 12,11 ist es mit «Obrigkeiten» übersetzt, in Kapitel 20,20 mit «Macht» und in Römer 8,38 mit «Gewalten». Jesus ist nicht ein Geschöpf Gottes, sondern der Urheber und die «Obrigkeit» der Schöpfung Gottes. In Ihm hatte die Schöpfung ihren Anfang, ihren Ursprung. Jesus ist kein Teil des Geschaffenen (Joh 1,13;
Hebr 1,10; Kol 1,16-17).
Gott der Vater sagt in Offenbarung 21,6: «Ich bin … der Anfang» (gleiches Wort wie in Offb 3,14). Und wir wissen, dass Gott keinen Anfang hat, aber der Anfang aller Dinge ist – das Prinzip, der Ursprung usw. aller Dinge. Es wäre angemessener, in Offenbarung 3,14 das «hê archê» mit «Ursprung» (wie es auch die Schlachter-2000-Übersetzung tut) zu übersetzen.
Ein Blick auf die Begriffsbestimmungen der urschriftlichen griechischen Wörter für «Erstgeborener» und «Anfang» zeigt auch, dass diese Ausdrücke «Erster dem Rang nach» (Ranghöchster) bedeuten und jeden Bezug auf Zeit oder Ursprung ausschliessen. Sie vermitteln die Wahrheit, dass Jesus Christus die höchste Stellung im ganzen Universum hat. Er hat einen Namen, «der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters » (Phil 2,9-11; vgl. Jes 45,22-23). Er ist «hoch über jedes Fürstentum und jede Gewalt, Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in dieser Weltzeit, sondern auch in der zukünftigen» (Eph 1,21).
Bestandsaufnahme der Schäden (Teil 6)
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Nach der Definition, was als sexueller Missbrauch eingestuft wird, ist es
nun Zeit, um einen Blick auf die Schäden zu werfen, die durch eine solche
Misshan...
13 years ago
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